Buchstabenregen  


Meine Highlights der Young Adult Literature Convention 2016

Träume zum Anfassen & Bücher mit Schleifchen

Gewappnet mit meinen kleinen Trolley voller Lieblingsbücher trat ich die Reise nach London an. Zurück kam ich mit demselben Koffer, allerdings mit so viel mehr neuen Büchern, dass es mich wunderte, dass er an der Gepäckkontrolle am Londoner Flughafen – ausgebeult und aus allen Nähten platzend – überhaupt als Handgepäck durchgehen konnte.

Warum ich überhaupt so viele Bücher nach London geschleppt habe? Warum ich in London dann auch noch Bücher gekauft habe statt Kleider von Topshop? Na weil ich die YALC besucht habe!

Die Young Adult Literature Convention oder auch Book Zone der Film und Comic Con in London fand das erste Mal im Juli 2014 statt und ist – wie der Name schon vermuten lässt – ein Ort, an dem Leser und Autoren von YA-Büchern zusammentreffen und sich austauschen können. Live dabei war ich dieses Jahr am 30. und 31. Juli das erste Mal. Und ich muss sagen: Es hat sich definitiv gelohnt und ich überlege schon, im nächsten Jahr wieder hinzufliegen!

Nicht nur, dass alle wirklich super-gut drauf und die angebotenen Panels durchweg interessant waren, es waren zudem einfach so viele spannende und sympathische, bekannte und unbekannte, britische und amerikanische Autoren zu Gast, die ich gerne in Action erlebt habe: Malorie Blackman, Holly Bourne, Alice Oseman, Lisa Williamson, Derek Landy, David Levithan, Victoria Schwab, Maggie Stiefvater, Nina LaCour undundund.

In folgendem Blogeintrag möchte ich euch von meinen fünf Highlights berichten:

 

14182234_1209098399133088_750287050_n14193802_1209105572465704_2108269311_n14182229_1209105939132334_2008294770_n14171812_1209105645799030_1282191241_n14218262_1209105679132360_1982166796_n

David Levithan

Nichts, definitiv gar nichts geht über meine Begegnung mit David Levithan. Dieser Mann ist ganz genauso fantastisch und herzlich und klug und poetisch wie er schreibt. Jedes Wort, das er an mich richtete, war wie eine Umarmung. Ich wollte ihm so viel sagen, weil seine Bücher mir so viel bedeuten. Aber ich hatte vorher, als ich die lange Warteschlange hinter mir gesehen hatte, beschlossen, mich so kurz wie möglich zu fassen. Also durfte er sich nur anhören, wie ich ›Nick & Norah’s Infinite Playlist‹ für mich entdeckte, wie ich es mit meinen Kommentaren meinem Freund zum Lesen gab und wie wir währenddessen unsere ganz eigene Playlist erschufen. Ich wusste nicht einmal, was ich mir davon versprach, ich hatte einfach nur das Bedürfnis ihm zu zeigen, was dieses Buch, das er zum Signieren in den Händen hielt, an Liebe miterlebt hat.

Er lächelte und schrieb »To Steffi – May all your playlists be infinite« und dann holte er sein Smartphone aus seiner Hosentasche, fotografierte die Liste mit unserer Songauswahl und erklärte: »I have to send that to Rachel! That’s so cool!«

Der Sprechende Hut

Die Harry-Potter-Party, die groß angepriesen wurde, stellte sich zwar als Flop heraus, trotzdem gab es ein magisches Highlight für mich. Schon seit er in ›Harry Potter und der Stein der Weisen‹ das erste Mal sein Lied vorgetragen hat, hege ich den Wunsch, in der Großen Halle ganz vorne in der Mitte auf diesem kleinen, hölzernen Hocker zu sitzen und ihn von Professor McGonagall aufgesetzt zu bekommen: Den Sprechenden Hut! Wie gerne hätte ich erfahren, was er so zu sagen hätte – über mich, zu mir und meinen Gedanken – und in welches Haus er mich wohl gesteckt hätte. Hufflepuff oder doch eher Gryffindor?

15 Jahre zu spät, ohne Professor McGonagall und ohne die Zeremonie in der Großen Halle, aber immerhin in London ging mein Wunsch in Erfüllung, als ich am YALC-Sonntag eine Cosplayerin entdeckte, die ihn bei sich trug und ihn mir gerne für einen Augenblick auslieh. Da stand ich nun also, vor einem White Board, auf dem Fans verewigt hatten, was Harry Potter für sie bedeutet, und lauschte für einige Sekunden dem zauberhaftesten, frechsten Hut der Welt.

›Flawed‹ in Geschenkoptik

Ich bin ein großer Cecelia-Ahern-Fan und freue mich schon wahnsinnig darauf, ihr erstes Jugendbuch zu lesen. Ich fand es an der Bücherwand an einem roten Geschenkband hängend und neben Büchern wie Rainbow Rowells ›Carry On‹ und ›The Rest of Us Just Live Here‹ von Patrick Ness die Leseecke der YALC verschönern und wünschte mir, ich könnte nicht nur darin schmökern, sondern es einfach direkt mitnehmen. Und weil auf dieser Convention scheinbar all meine Wünsche wahr werden, darf ich euch bis über beide Ohren grinsend verkünden, dass mir nach einem netten Gespräch während des Abbaus am Sonntagabend eine junge Helferin das Buch in die Hand drückte und zu ihrem Kollegen sagte: »Don’t tell anyone. She’s a book blogger from Germany! From Germany!«, als würde das alles rechtfertigen.

Celaena Sardothien in Lebensgröße

Ich entdeckte ihn zuerst, den lebensgroßen Aufsteller von der ›Throne of Glass‹-Heldin. Und übersah erst einmal völlig den dazugehörigen Verlagsstand daneben, der stapelweise von der Autorin signierte Bücher verkaufte. Stattdessen rannte ich zu Effi und Leselurch und bestand darauf, ein Erinnerungsfoto zu schießen (»Aber mit dem rosa Assassinen-Lurch, bitte!«). Erst im Nachhinein kapierten wir, dass wir mit unserem Selfie, wenn wir es auf Twitter gepostet hätten, auch tolle Preise gewinnen hätten können. Denn eigentlich stand Celaena Sardothien aus Pappe nur deshalb da. War trotzdem ein Riesenspaß!

Maggie Stiefvater

Maggie Stiefvater war der Grund, weshalb wir uns alle zusammengetan und Effi zu ihrem Geburtstag den Trip nach London geschenkt hatten. Ich hatte zwar bereits auf der Leipziger Buchmesse 2013 eine Lesung von ihr besucht, aber es stand völlig außer Frage, dass ich mitkam. Denn Maggie Stiefvater live zu erleben, ist immer wieder ein großartiges Erlebnis. Sie ist eine Entertainerin und sie versteht es, ihren Fans das zu geben, was sie hören wollen: Und das sind keine Auszüge aus dem Buch, das sind Outtakes und kuriose Geschichten über Rechercheausflüge, Autorennen mit John Green, hässliche Babies und Fans, die es schaffen, in der Autogrammwarteschlange ›The Raven King‹ komplett durchzulesen.

Da hatten wir noch gelacht – bis wir kurze Zeit später selbst über vier Stunden in der Warteschlange standen. Gelohnt hat es sich dennoch. Ich bin nun stolze Besitzerin eines signierten ›The Scorpio Races‹ und ›The Raven Boys‹.

Danke fürs Lesen!

Steffi

3 Kommentare:

  1. Sehr schön und lebendig geschrieben, ich fühle mich fast, als wäre ich dabei gewesen. Dein erstes Highlight hat mich so berührt, dass ich jetzt tatsächlich überlege, dieses Buch zu lesen und auch eine Playlist zu erstellen 🙂


Schreibe einen Kommentar zu Felix Gellner Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.